Magst du auch lieber hören als selbst lesen?

Hier lese ich dir diesen Artikel vor!

Viele haben sich mehr praktische Tipps, Anleitungen und Lösungen hier im Blog gewünscht. Super! Den Wunsch erfülle ich natürlich von Herzen gerne!

Heute möchte ich dir eine extrem effektive Übung vorstellen. Sie hilft dir nämlich nicht nur bei körperlichen Problemen. Sondern auch dann, wenn dir bestimmte Dinge immer wieder begegnen. Oder wenn du dir schwer tust, mit manchen Gefühlen und Erlebnissen abzuschließen. Sogar dann, wenn du auf deinem Weg zu einem Ziel einmal feststeckst… Und das Beste daran ist: Sie ist so einfach!

Jetzt bist du neugierig, oder? Dann will ich dich nicht länger auf die Folter spannen!

Wie ein Brief dein Leben verändern kann

Heute erfährst du, wie ein Brief dich von blockierten Emotionen befreit und massiv etwas in dir verändert. Und das, obwohl du ihn noch nicht einmal absendest!

Vielleicht denkst du jetzt: „Ach das… kenn ich längst, diese Übung!“ Das kann gut sein! Denn die ist natürlich nicht neu und vor allem hab ich sie nicht erfunden. Zum ersten Mal habe ich 2008 von meiner Lehrerin Angelika Hutmacher davon gehört. Und ich weiß, dass auch Robert Betz sie schon damals oft empfohlen hat. Und was sagt uns das? Da muss was dran sein! Und was genau, das erkläre ich dir jetzt.

Warum ich so ein großer Fan dieser Briefe bin

Ich teile hier ja nur Dinge mit dir, von denen ich aus eigener Erfahrung weiß, dass sie funktionieren. Aber die Übung mit dem Brief hat mich offen gestanden sogar schon öfter ziemlich erstaunt.

Eine Erfahrung, die ich selbst damit gemacht habe, will ich dir an der Stelle kurz erzählen.

Anfang 2008 habe ich ja beschlossen die Ausbildung zur Heilpraktikerin zu machen. Hätte ich damals schon geahnt, was das für eine emotionale Kettenreaktion in Gang setzen würde… ich glaub ich hätte den Plan direkt wieder begraben! Das war gefühlt eine der anstrengendsten Phasen meines Lebens. Es war definitiv die Entscheidung, die die meisten seelischen Entwicklungsschritte von mir gefordert hat. So viele Ängste tauchten auf. Auch familiensystemisch war das alles andere als leicht, mich für meine Berufung zu entscheiden.

Meine Geschichte…

Noch vor Start der Ausbildung hatte ich eine echt heftige Blasenentzündung. Ich weiß noch, dass ich fest entschlossen war, nicht gleich wieder zu einem Antibiotikum zu greifen. Stattdessen hat Angelika mich mit homöopathischen Mitteln und Gesprächen da hindurch begleitet. Aber es war zäh. Mehrmals haben wir die Mittel gewechselt. Irgendwann sagte Angelika – für mich damals noch nicht nachvollziehbar: „Dann schreibst du jetzt bitte mal einen Brief an deinen Vater!“

Das kam mir erst mal komisch vor. Damals war mein Papa ja schon fast fünf Jahre tot. Verzweifelt genug war ich aber. Also saß ich im Bett. Wärmflasche auf dem Bauch, Teekanne auf dem Nachttisch. Und ich fing an zu schreiben… Es wurden über 10 Seiten. Ab Seite 2 habe ich geheult wie ein Schlosshund. Und für mich selber völlig unfassbar: In dem Maß, wie der Berg Tempotaschentücher neben meinem Bett wuchs, verschwanden die Schmerzen der Blasenentzündung.

Ich war echt nachhaltig beeindruckt. Seither ist die „Schreib dich frei“-Übung ein wichtiges Hilfsmittel für mich selbst und bei meiner Arbeit mit Patienten. Vor allem dann, wenn ein Heilungs- oder Veränderungsprozess blockiert zu sein scheint.

Schreib dich frei! Warum funktioniert das so toll?

Du weißt sicher inzwischen, dass körperliche Symptome IMMER einen Ursprung oder eine Wurzel auf der seelisch-emotionalen Ebene haben.

Und sicher ist dir auch das längst bewusst: Was in dir ist – also ebenfalls deine seelisch-emotionale Ebene und dein Denken betreffend – entscheidet darüber, was dir im Außen begegnet. Richtig? Resonanzprinzip in Aktion. Genau!

Deshalb gilt es, einen Weg zu finden, wie du zurück an diesen Ursprung kommst. Was ist die Wurzel, also das Gefühl, das dich und deinen Körper oder dein Leben blockiert.

Ein elementarer Grundsatz für Heilung lautet:

 

„You have to feel it in order to heal it!”

 

Auf Deutsch: Nur wenn du das Gefühl fühlen kannst, kann es heilen bzw. verarbeitet werden. Dann kannst du damit abschließen.

Sicherheitshalber aber noch eine kurze Anmerkung: Das entspricht genau meiner Erfahrung. Dennoch will ich damit nicht behaupten, NUR das sei die alleinige Wahrheit und träfe immer und zu 100 % auf jeden Menschen zu. Wenn du schwer traumatisiert bist, kann ein anderer Weg für dich besser geeignet sein. Es gibt wunderbare Möglichkeiten, die verstärkt den Körper in die Traumatherapie miteinbeziehen. Such dir dafür Hilfe. Melde dich bei mir, wenn du nicht weißt wonach du suchen sollst.

Aber zurück zum Grundsatz Fühlen heißt Heilen. Im Umkehrschluss – und das scheint mir tatsächlich in allen Fällen zutreffend – bedeutet das: Davonlaufen, Verdrängen, Ablehnen, Ignorieren, Überspielen, Aufschieben, Ablenken, Leugnen, Wegdiskutieren, Rechtfertigen… verhilft dir NICHT zur Heilung und damit zur Lösung deines Problems. Klar soweit? Soweit klar!

Dich hinzusetzen und einen Brief zu schreiben, ist dein Weg hinein in die Gefühle und hin zur Heilung. Es ist konkret. Es ist messbar – schließlich siehst du genau, ob etwas auf dem Papier steht oder nicht. Dadurch bleibst du leichter dran, lässt dich weniger ablenken. Und das Tolle: Du brauchst dazu niemand anderen!

Wann macht das Sinn?

Ich hab’s anfangs ja schon angedeutet. Es gibt verschiedene Situationen, in denen die „Schreib dich frei“-Übung den Wendepunkt für dich einleiten kann. Manchmal ist sie das Sahnehäubchen. Oder ein bisschen wie oben auf der Achterbahn… Sozusagen der letzte Stups, bevor der Heilungsprozess in Fahrt kommt. 😉

Genauso kann ein solcher Brief aber auch den Einstieg bilden. Du kannst dich damit hinein begeben in die Suche nach der Wurzel des Problems. Die Zusammenhänge können sich dir offenbaren und du gewinnst wertvolle Erkenntnisse, auf die du oder wir gemeinsam aufbauen können.

Hilfreich bei hartnäckigen körperlichen Symptomen

Was du erlebst kann den Energiefluss im Körper beeinflussen, oder sogar blockieren. Aufstellungen, aufmerksames Erforschen, oder das Wissen um die Zusammenhänge aus der TCM (= Traditionell Chinesischen Medizin) helfen mir dabei, zum Ursprung des Problems zu kommen. Dabei stellt sich dann z. B. heraus, dass einem Symptom das Gefühl von Trauer, eine Angst oder unterdrückte Wut… zugrunde liegt.

Dann wähle ich homöopathische Mittel, die dort ansetzen. In den meisten Fällen kommt dadurch buchstäblich die blockierte Energie des Gefühls wieder in Fluss. Denn so ist Gefühlsenergie gedacht: E-motion – Energie in Bewegung. Der Körper reagiert manchmal geradezu schockierend schnell und das Symptom verschwindet.

Falls das aber nicht ausreicht, der Knoten einfach nicht platzt… Weil das Gefühl unbewusst unterdrückt wird. Weil es zu lange am Fließen gehindert wurde. Weil es zu heftig erscheint und dein Unterbewusstsein es „nicht frei gibt“ usw. DANN braucht es weitere Schritte.

Einen Brief zu schreiben, den du nicht absendest, ist genau diese Art von Schritt. Der kann im übertragenen Sinn den Korken von der Flasche ziehen. Oder den Stöpsel aus der Badewanne… Soll heißen: Das Schreiben dieses Briefs bringt die blockierte Emotion in Fluss. Dabei fühlst du, was gefühlt werden will und verleihst dem Ausdruck!

Unzählige Male habe ich schon erlebt, wie dann plötzlich die verordneten Mittel zu wirken begannen und Symptome sich auflösten.

Hilfreich wenn dir immer wieder derselbe Mist im Leben begegnet

Du erlebst immer wieder die sprichwörtlichen „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Situationen? Das zeigt dir, dass in dir etwas unverarbeitet ist und diese in dein Leben zieht. Sozusagen als Botschaft deines Unterbewusstseins. Es sagt dir, dass da noch etwas darauf wartet, verarbeitet oder gelöst zu werden. Selbst oder vielmehr gerade dann, wenn du es längst vergessen hast oder glaubst „damit bin ich durch!“

Auch hier kann ein solcher Brief für dich die Tür zur Veränderung sein. Im Grunde ist es so: Unsere Seele, das Universum, unser Leben… (wie auch immer du es für dich nennen magst) „schenkt“ uns immer wieder Situationen, die die Chance beinhalten, alte Verletzungen oder einen alten Schmerz aufzulösen.

Du musst in so einer „Murmeltier“-Situation die Chance also nur ergreifen. Zum Beispiel, indem du dich hinsetzt und dich frei schreibst…

Hilfreich wenn du etwas nicht loslassen kannst

Eigentlich sehr ähnlich wie bei den „Murmeltier“-Situationen. Aber noch eine Spur bewusster. Denn hier hängst du selbst mit deinen Gedanken noch an dem alten Schmerz. Sprich: Du weißt um deine Verletzung und fühlst die dazugehörigen Gefühle noch. Das Leben muss sie dir also nicht immer wieder in Form von „Murmeltier“-Erlebnissen präsentieren.

Wenn du etwas nicht loslassen kannst, dann nimmt es einen Teil deines Denkens und Fühlens ein. Es kann sein, dass deine Gedanken und inneren Dialoge laufend darum kreisen. Oder du weinst sehr viel. Oder bist immer noch wütend, schimpfst und tobst. Auch eine Angst kann dich so fest im Griff haben und dich nicht loslassen.

Den Brief zu schreiben heißt, dir die Erlaubnis zu geben, jetzt komprimiert und ganz bewusst ALLES zuzulassen was dich noch gebunden hält. Damit gehst du sozusagen „All-in“, wie’s beim Poker so schön heißt. Im Gegensatz zu den Häppchen des Schmerzes, der Wut oder Angst etc., die du sonst über den Tag konsumierst.

Hilfreich wenn du steckenbleibst und in deinem Leben nichts vorwärts geht

Manchmal wissen wir nicht, was uns ausbremst oder abhält. Manchmal glauben wir aber auch, ganz genau zu wissen, wer oder was daran schuld ist. In beiden Fällen bringt ein Brief dich zu mehr zu Klarheit.

Gefühle, die dir im Weg stehen tauchen auf, können benannt und gefühlt werden. Nicht selten bist du erstaunt, wovor du tatsächlich Angst hast, wenn’s um deine nächsten Schritte geht. Die Ehrlichkeit dir selbst gegenüber und das Mitgefühl mit den Anteilen in dir, denen der Fortschritt grade Probleme macht… Sehr heilsam!

Ich erlebe immer, dass anschließend mehr Kapazitäten frei sind, um Wege zu finden!

So funktioniert’s

Es gibt 7 wichtige Regeln:

1. Du setzt dich hin und schreibst. Nicht nur drüber nachdenken. Schreiben! Am besten allein und nicht in der Öffentlichkeit, denn…

2. … du lässt alles zu. Die Gefühle, die hochkommen (Trauer, Wut, Angst, Scham, Schuld…) samt ihrer Ausdrucksform (Tränen, Schreien, ein Kissen hauen…oder, oder… Sei kreativ!) 😉

3. Du schreibst, was dir in den Sinn kommt. Und du bist so ehrlich, offen, direkt, hart, frech, unverschämt, gemein, vulgär… wie du nur sein kannst.

Folgende Sätze können dir dabei helfen: „Was ich niemals laut sagen würde, ist…“ oder „Was keiner je erfahren soll ist, dass…“ oder „Was ich mich nie getraut habe, dir aber schon längst mal einer hätte sagen sollen ist, dass…“

4. Du beginnst mit deinem Brief an die Person, die in Zusammenhang mit deiner derzeitigen Situation steht. Hat dich jemand verletzt? Steht dir jemand im Weg? Dann schreibst du den Brief an sie oder ihn.

Gut möglich (um nicht zu sagen sehr wahrscheinlich!), dass du in einem Brief aber nach und nach mehrere solcher „Schlüsselpersonen“ abfrühstückst. Manchmal staunst du selbst nicht schlecht, was dir alles einfällt, wenn du erst mal in Fahrt bist! 😉 Nicht selten landest du dabei übrigens auch bei dir selbst, oder dem „Was ich mir selbst nie eingestehen könnte ist, dass…“

5. Du hörst erst auf zu schreiben, wenn dir wirklich nichts mehr einfällt. Hast du das Bedürfnis, einen oder mehrere Punkte nochmal zu wiederholen? Dann wiederhole dich. Unterstreiche. SCHREIBE AUCH MAL IN GROSSBUCHSTABEN. Oder fett. Lass alles raus.

Das Ziel bei dieser Technik ist, alles was an (blockierter) Energie in dir drin ist zum Ausdruck (= nach draußen) zu bringen. Aus dir heraus. Aber NICHT zu dem Adressat oder vermeintlichen Verursacher. Darum geht es nicht. Im Buddhismus kennt man den Spruch: „An deiner Wut festzuhalten ist, als würdest du Gift trinken und erwarten, dass der andere stirbt.“ Darum geht es. Das was DIR schadet nach draußen und aus deinem Energiesystem bringen.

6. Fertig bist du dann, wenn sich die Energie entladen hat. Möglich, dass du dich ausgelaugt und platt fühlst. Aber auch energiegeladen und frisch wie nach einem Sommergewitter. Befreit. Friedlich. Auf jeden Fall merkst du, dass jetzt erst mal die Luft raus und für den Moment alles gesagt… äh geschrieben ist.

7. Wichtigster Grundsatz: Du sendest den Brief NIEMALS ab. Du übergibst ihn NICHT an den Adressaten. Du gibst ihn auch niemand anderem zum Lesen. Das Ziel war ihn zu schreiben. Für dich. Für deinen Seelenfrieden. Jetzt lässt du ihn und seine Inhalte los.

Spür für dich, ob es sich gut anfühlen würde, das Geschriebene nun zu verbrennen. (An einem sicheren Ort, versteht sich!) Oder die Blätter in 1000 kleine Schnipsel zu schneiden. Den Brief mit dem Reißwolf zu schreddern. Das Dokument am Computer endgültig zu löschen… Egal was es für dich braucht, um die Botschaft zu unterstreichen – und selbst zu verinnerlichen – „Jetzt ist es gut. Ich komme jetzt damit in Frieden.“

Sollte dieses Thema dir irgendwann noch einmal begegnen und du spürst erneut, „wow, da ist wieder Ladung drauf“… dann beginnst du einfach einen neuen Brief. Mit den in dem Moment aktuellen Gefühlen und Inhalten.

So einfach, dass es wirklich jeder kann!

Ganz im Ernst! Falls du jetzt trotzdem denkst: „Ich kann aber nicht gut schreiben!“ Die Ausrede gilt nicht! Es ist nämlich völlig egal, ob da jede Menge Fehler drin sind. Und es ist wurscht, ob du dich beim Schreiben gut ausdrücken kannst. Es geht um das, was in dir und mit dir während dem Schreiben passiert!

„Ich kann nicht gut schreiben!“ ist übrigens auch nur ein Glaubenssatz! Dem Thema Glaubenssätze widmen wir uns demnächst mal näher. Da erfährst du dann, wie du einen solchen wieder loswirst. 😉

Jetzt du!

Kanntest du die „Schreib-dich-frei“-Übung schon? Und noch spannender: Wann hat sie dir schon mal geholfen? Hast du noch ergänzende Tipps für uns? Dann schreib unbedingt einen Kommentar und lass es uns wissen!

Ich wünsch dir ganz viel Freiheit und befreiende Erlebnisse beim Schreiben deiner Briefe!

Deine

Antje

Hat dir dieser Artikel gefallen? Oder kennst du jemanden, für den er interessant sein könnte? Ich freue mich, wenn du ihn teilst!

Bilder auf dieser Seite (von oben nach unten und von links nach rechts):

Bild 1: © Carly Jeen / unsplash.com

Bild 2: © Daniela Jakob / f-wie-foto.com

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