Magst du auch lieber hören als selbst lesen?
Eigentlich hatte ich dir heute nur schnell schreiben wollen, dass der Blog nun Sommerferien macht…
Bei meinen Überlegungen zu diesem „Blog-Urlaub“ hatte ich aber einige ganz spannende Erkenntnisse, die ich unbedingt noch mit dir teilen wollte.
Wusstest du, dass dein Gefühl in Bezug auf Urlaub, Ferien, Pausen… dir sehr viel darüber verraten kann, wo du gerade in deinem Leben stehst?
Warum die Frage: „Was bedeutet eigentlich Urlaub für mich?“ ein wertvolles Tool sein kann, das verrate ich dir in diesem Artikel…
Lebst du das Leben, das du liebst und das gut für dich ist?
Meine wichtigste Empfehlung und sozusagen das übergeordnete Ziel bei meiner Arbeit ist ja:
„Erschaffe dir ein Leben, das du liebst und das gut für dich ist!“
Aber woher weißt du eigentlich, ob du dein Leben liebst und ob es gut für dich ist?
Gute Frage!
Dass das NICHT der Fall ist – und vermutlich schon längere Zeit nicht so war – das erkennst du spätestens dann, wenn etwas in deinem Leben dich darauf aufmerksam macht.
Das kann zum Beispiel sein, dass du krank wirst. Oder dir immer wieder der gleiche Mist begegnet. Du in einem Bereich regelmäßig versagst. Du Unglück, Pleiten, Pech und Pannen scheinbar magisch anziehst… In all dem stecken Botschaften. Dein Innerstes, deine Seele, versucht mit dir zu kommunizieren.
Jetzt kannst du natürlich auf so etwas warten und dann reagieren. Indem du schaust, wo Handlungsbedarf besteht. Dich wieder neu ausrichtest auf das, was dein Herz sich wünscht. Und gegebenenfalls Maßnahmen zur Schadensbegrenzung ergreifst… Eine Möglichkeit.
Nur wer sagt eigentlich, dass du so lange warten musst?
Niemand! Du brauchst nicht zu warten, bis dein Leben dir mit Hilfe von körperlichen Symptomen oder anderweitigen Problemen zu verstehen gibt: „Hey, da läuft was schief! Schau doch gefälligst mal hin!“
Viel sinnvoller: Überprüfe von Zeit zu Zeit freiwillig, ob du gerade da bist, wo du sein willst.
Hinterfrage proaktiv, ob du dein Leben liebst und ob es dir gut tut, so wie es jetzt ist und in nächster Zeit voraussichtlich laufen wird.
Und jetzt kommt’s: Ein super Tool für diese freiwillige Überprüfung ist, dir deine Gefühle in Bezug auf Urlaub mal näher anzuschauen!
Und mal ehrlich: Freiwillig macht doch immer mehr Spaß! Findest du nicht auch? Also lass uns loslegen…
Was dein Gefühl zum Thema Urlaub dir verrät…
Frag dich also mal – gern auch in regelmäßigen Abständen – was Urlaub für dich ist. Stell dir selbst die Frage:
„Was bedeutet eigentlich Urlaub für mich?“
Ich glaube, es lassen sich ganz grob drei Haltungen einteilen. Sicher sind da die Grenzen fließend… Schau einfach mal, wo du dich mit deinem Gefühl in Bezug auf Urlaub wiederfinden könntest:
# 1 – Ich BRAUCHE Urlaub!
Wenn du zu den Menschen gehörst, die von sich sagen „ich BRAUCHE Urlaub“, dann kommen dir folgende Gedanken vermutlich bekannt vor:
- Urlaub ist für dich das Wichtigste… sozusagen das Highlight des Jahres
- Du könntest dir ein Leben ohne Urlaub gar nicht vorstellen – das ist es, was dich unter dem Jahr aufrecht erhält
- Mindestens zweimal pro Jahr musst du einfach raus
- Du (oder dein Partner) muss genug Geld verdienen, damit ihr euch diese Urlaube auch leisten könnt
- Du freust dich schon am Ende eines Urlaubs auf den nächsten
- Deine Urlaubsplanung ist dir super wichtig. Am liebsten planst du schon Anfang des Jahres alle Urlaubszeiten und hoffst inständig, dass sich das mit den Kollegen/deinem Chef etc. so vereinbaren lässt
- Du zählst die Wochen und Tage bis zu deinem jeweils nächsten Urlaub
- So groß die Vorfreude bis zum Urlaub ist, so traurig bist du schon in den letzten Tagen, bevor er sich dem Ende entgegen neigt
- Viele der Gespräche, die du mit anderen führst, drehen sich um vergangene oder geplante Urlaube
- Du hast oft „Heimweh“ oder „Sehnsucht“ nach einem bestimmten Urlaubsort oder verschiedenen Reisezielen, die noch auf deiner Liste stehen…
- Nur im Urlaub kannst du endlich das tun, was du gerne tust – im Alltag ist das nicht möglich. Deshalb kannst du es kaum erwarten, endlich Urlaub zu haben!
- Du brauchst deinen gesamten Urlaub, um wieder Kraft zu tanken, die dann mit Mühe bis zum nächsten Urlaub oder langen Wochenende reicht
- Oder aber sowas wie: Du bleibst an jedem Last Minute Angebot hängen, stellst aber mit großem Bedauern fest, dass du dir selbst das grad nicht leisten kannst… Dabei würdest du doch so gern…
- …
Versteh mich nicht falsch: Ich sage nicht, dass Urlaub gerne zu mögen und sich regelmäßig einen zu gönnen etwas Schlechtes ist. Auf keinen Fall! Aber achte an der Stelle einfach mal darauf, wie sich das „BRAUCHE“ für dich anfühlt.
Hierin steckt oft der Hinweis darauf, dass die Freiheit fehlt. Hier ist häufig das Gefühl von „angewiesen sein“ enthalten. Dann hast du nicht die Wahl. Urlaub ist sozusagen eine Notwendigkeit, um den Alltag zu überstehen. Das Gefühl, ohne Urlaub geht es überhaupt nicht… DAS ist es, worauf ich hinaus will.
Wenn du dich hier wiederfindest, dann könnte das ein Hinweis für dich sein, dass du derzeit recht wenig von dem in deinem Alltag lebst, was du liebst und was dir gut tut!
Wenn du mich fragst: Das wäre der Punkt, wo du proaktiv ins Handeln kommen solltest. Wenn dir das bewusst wird, frag dich: „Was wünsche ich mir wirklich von meinem Leben? Was sollte sich verändern, damit mir mein Leben nicht nur 30, sondern 365 Tage im Jahr wirklich Freude macht?“
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung genau dafür findest du übrigens in meinem E-Book „Strategie Leitfaden für deine Gesundheit“, das du dir hier kostenlos herunterladen kannst:
# 2 – Urlaub wär mal wieder nett…
Wenn du dir jetzt denkst „Urlaub wär mal wieder nett…“, dann findest du dich wahrscheinlich eher hier wieder:
- Dein letzter Urlaub ist schon eine Weile her – du musst erst mal überlegen, wann das war…
- Werbung für Urlaubsorte und Veranstalter nimmst du zwar zur Kenntnis, aber es springt irgendwie kein Funke über
- Kataloge mit Bademode oder Outdoor-Funktionsbekleidung schaust du dir gerne an – manchmal denkst du dann sowas wie: „Oh, das wär ja nicht schlecht, wenn ich das nächste Mal in Urlaub fahre…“
- Dein Chef oder deine Kollegen fragen dich mitten im Sommer: „Sag mal, wann hast du eigentlich vor, mal Urlaub zu nehmen?“
- Oder vielleicht bist du auch selbst überrascht, dass seit deinen Weihnachtsferien schon fast 7 Monate vergangen sind und du immer noch keine größere Pause vom Alltag brauchst
- Du freust dich, dass du noch genug Urlaubstage zur Verfügung hast, aber was die Planung angeht lässt du’s gern auf dich zukommen. Ob ein spontaner Städtetrip oder ein paar Tage Auszeit zum Bergwandern… Du sagst dir: „Schauen wir mal, wie’s auch kommt, es wird sicher schön!“
- Wenn andere dir von ihren Urlaubszielen erzählen, klingt das für dich zwar interessant, aber weckt weder eine Sehnsucht noch Neid in dir… Du freust dich einfach mit ihnen, dass sie eine schöne Zeit hatten oder vor sich haben
- Vielleicht hast du auch ziemlich genaue Pläne, welche Ziele und Länder du auf jeden Fall noch besuchen möchtest… Aber du bist dir sicher, dass der Zeitpunkt dafür kommen wird, an dem sich das gut einfügt in dein Leben – da bist du ganz entspannt
- Gut möglich auch, dass du Geld und Urlaubstage zusammensparst, um dir irgendwann einen besonderen Urlaubstraum zu erfüllen
- …
Hier – das merkst du sicher auch schon beim Lesen – fühlt man viel mehr Freiheit! Alles kann, nichts muss… Da ist ganz viel Flexibilität und keine Abhängigkeit spürbar.
Wenn’s dir so geht, dann ist die Wahrscheinlichkeit schon recht hoch, dass dein Leben dir und deinen Bedürfnissen ziemlich gut entspricht. Du hast es dir vermutlich schon weitestgehend so eingerichtet, dass du deinen Alltag liebst und darin regelmäßig Raum und Zeit für dich und deine Wünsche ist.
Dann wird Urlaub für dich nämlich eher zum „nice to have“. Du genießt es, aber du kannst auch ohne gut leben.
# 3 – Urlaub? Ich wüsste nicht warum…
Und dann gibt’s noch die „Urlaub? Ich wüsste nicht warum…“-Menschen unter uns. Wenn du dich dazu zählen darfst, dann fühlt sich das vermutlich die meiste Zeit in deinem Leben in etwa so an:
- Du kannst dich für deinen Alltag begeistern, als wäre jeder Tag ein Geschenk. Was er ja tatsächlich ist! 😉
- Du hast die Menschen und Tiere jeden Tag um dich, mit denen du dein Leben verbringen magst
- Dein Alltag erlaubt dir all das zu leben und auszuprobieren, wonach dir der Sinn steht
- Dir ist es gelungen, an einem Ort sesshaft zu werden, an dem du dich nicht nur zuhause fühlst, sondern von dem du quasi nicht genug bekommst. Ein Ort, der dir tatsächlich sogar zu jeder Jahreszeit gefällt…
- Du trennst gar nicht mehr bewusst zwischen Arbeit und Freizeit. Vielleicht erfüllt dich deine Arbeit so sehr, macht dir so viel Spaß, dass sie sich gar nicht wie Arbeit anfühlt. Vielleicht tust du, was du liebst und bekommst auch noch Geld dafür!
- Oder du bist generell so flexibel darin, wann du arbeitest, dass du dann arbeiten kannst, wenn dir danach ist. Und du kannst sowieso Pausen machen, wenn du welche brauchst…
- Du bist überall gewesen, wo du immer mal hin wolltest und hast die Dinge getan, die du immer mal tun wolltest
- …
Wenn das dein Leben bzw. deine Haltung gegenüber Urlaub beschreibt, dann lebst du tatsächlich das Leben, das du liebst und das gut für dich ist.
Um es mal mit den Gedanken von Antoine de Saint-Exupery zum Thema Perfektion zu beschreiben:
Wenn dein Leben für dich perfekt ist, dann gibt es im Grunde nichts, was du durch einen Urlaub noch hinzufügen oder weglassen willst…
Wo stehst du gerade?
Wie gesagt, ich glaube schon, dass die Übergänge da fließend sind und sich im Lauf der Zeit auch immer mal wieder verschieben.
Aber findest du nicht auch, dass das ein spannender Ansatz ist, um für dich immer mal wieder zu überprüfen, wie sehr dein Leben im Augenblick eigentlich dir entspricht?
Wenn du magst, dann schreib doch einen Kommentar und lass uns wissen, was dein Gefühl in Bezug auf Urlaub dir verraten hat! Wo stehst du gerade? Ich bin gespannt!
Ich hab in meinem Leben jede dieser Phasen kennen gelernt. Bis zu meinem Burn-out kannte ich ausschließlich das „Ich BRAUCHE Urlaub!“-Gefühl. Aktuell befinde ich mich meist zwischen „Urlaub wär mal wieder nett…“ und „Urlaub? Ich wüsste nicht warum…“.
Die meiste Zeit kann ich heute tatsächlich sagen, dass sich meine Arbeit nicht wie Arbeit anfühlt. Ich vermisse sie sogar, wenn mein Alltag mich manchmal davon „abhält“ zu arbeiten!
Und Rainer und ich sagen uns ganz oft: „Ja, wir leben echt da, wo andere Urlaub machen!“ Früher wollte ich z. B. immer Urlaub auf dem Reiterhof machen… Heute leben unsere drei Pferde bei uns am Haus. Jeden Tag des Jahres!
Und eben weil das derzeit so ist, hab ich mir tatsächlich erst mal überlegen müssen, ob ich überhaupt Urlaub einplanen möchte! Dabei habe ich aber wahrgenommen, dass jetzt über den Sommer einige Dinge mehr Zeit und Aufmerksamkeit brauchen. Dafür mit dem Blog eine Sommerpause zu machen, hat sich am besten angefühlt.
Das Wort zum Schluss…
Ich liebe es einfach und wirkungsvoll. Mich begeistern vor allem die Tools und Techniken, für die du nicht ständig Hilfe von Experten brauchst. Die Frage: „Was bedeutet eigentlich Urlaub für mich?“ ist ein solches Tool zur Überprüfung. Damit kannst du selbst feststellen, ob es in deinem Leben gerade die eine oder andere Kurskorrektur braucht. Und zwar noch bevor du ernsthaft krank wirst.
Ich freue mich, wenn dir das weiterhilft!
Heute sag ich also mal tschüss bis zum nächsten Artikel nach meiner Blog-Sommerpause! Anfang September gibt’s hier wieder neue Inhalte für dich.
Alles Liebe, genieß den Sommer und das Leben!
Deine
Antje
PS: Der Blog mach Urlaub… die Praxis aber nicht! Du kannst also wie gewohnt Termine vereinbaren! 😉
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